Die Auswirkungen der Corona-Krise für die Hotel- und Tourismusbranche werden immer klarer und deutlicher. Die Covid-19 Pandemie fordert neue Auflagen in Hotels. Wie lange sie wirken, ob sie temporär oder doch zum Standard werden, ist offen.
Fest steht, dass Veränderungen für den Betrieb von Hotels die nächsten 2-3 Jahre Voraussetzung für die weitere Betriebserlaubnis und den Zulauf von Gästen sind.
Was bedeutet das für die Hotellerie?
1. Mehr Hygienesicherheit
Hygiene im Hotel wird neu definiert. Hierzu gehören Abstands- und Platzregeln, neue Reinigungsformen- und Pläne, Desinfektionsspender, automatische Türöffner, neue Zertifizierungen und Leitlinien. Sichtbare Zeichen (Banderolen, Sticker, neues Kissen, etc.) einer akkuraten Hygienebehandlung geben dem Gast Sicherheit.
2. Erhöhte Digitalisierung
Die Digitalisierung hat viele Hotels überholt, jetzt müssen Hotels nachziehen – no excuses. Apps, Online-Check-in Prozesse, Chatbots, Website, mobiler Zimmerservice und vieles mehr sind möglich. Dem gegenüber steht der Wunsch nach Digital Detox im Urlaub.
3. Verstärkte Kommunikation
Die transparente Kommunikation mit dem Gast und die persönliche Betreuung durch den Hotelier gewinnen an Stellenwert: Offen, ehrlich und flexibel mit einer neuen Relevanz. Angebotseinschränkungen müssen positiv kommuniziert werden. Die besondere Verantwortung in dieser Situation muss an Mitarbeiter und Gast weitergegeben werden.
4. Buchungsbedingungen
Die Sorge vor einem neuen Lock-Down reduziert die langfristige Buchungslust der Gäste. Andere und flexiblere Stornogebühren und flexibles Umbuchen erhöhen die Buchungswahrscheinlichkeit durch den Gast. Veränderung von Richtlinien der Reiserücktrittsversicherungen können Sicherheit geben.
5. Neue Mitarbeiterkonzepte
Der Mitarbeitermarkt wird neu gemischt. Anforderungen an Mitarbeiter werden neu definiert. Jobbeschreibungen und Schulungskonzepte werden verändert. Zudem kommt die Frage, ob Mitarbeiter getestet werden sollten.
6. Room Service
Check-In, Frühstücksablauf, Room-Service, bis hin zur Saunanutzung: Veränderungen müssen positiv aufgegriffen und umgesetzt werden. Chance auf Verständnis und auf ein Umerziehen der Gäste für kostengünstigere, aber keinesfalls weniger qualitative Formate (Selbstbedienung oder less food waste bei Buffetalternativen).
7. Angepasste Business Pläne
Der Servicegedanke wird neu definiert und sorgt mit neuen Auflagen und Restriktionen für höhere Kosten. Bei Lieferanten werden Konditionen neu verhandelt. Akzeptieren Gäste Hygiene-Aufschläge oder wollen sie einen Corona-Rabatt? Wie stark sind Fixkosten reduzierbar?
8. (F&B-)Konzepte
Anforderungen im F&B Bereich können dem Gast spielerisch kommuniziert werden. Buffet war gestern, Table-Service gewinnt an Bedeutung, Show Cooking als eine Lösungsvariante. Neue Formen wie Speisen auf dem Zimmer, Take-Away Optionen und Frühstückszeiten nach Anmeldung werden eingeführt. Hygiene ist Grundvoraussetzung.